Sarah Staub: Ist Gott auch behindert?
Shownotes
Jetzt soll Gott auch noch behindert sein! Ist das nicht gotteslästerlich? Nein, von Blasphemie keine Spur in der neuen Folge Geist.Zeit. Es geht um die tiefe Sehnsucht, von Gott gesehen, verstanden und erkannt zu sein. Und zwar genau so, wie ich bin. Wie können Menschen mit Behinderung glauben und gewiss sein, dass Gott sie versteht? Ein afroamerikanischer Rollstuhlfahrer antwortete darauf vor Jahren: «Wenn Gott in einem mundgesteuerten Rollstuhl säße, dann würde er uns vielleicht verstehen.»
Sarah Staub kennt diese Form, nach Gott zu fragen und dabei Neues von Gott zu entdecken. Es dauerte lange, bis sie endlich eine Diagnose für ihr Leiden hatte: Ehlers-Danlos-Syndrom – eine seltene und sehr schmerzhafte Erbkrankheit. Thorsten und Andi wollten von ihr wissen, wie sie sich selbst versteht und bezeichnet, wie in Gesellschacht und Kirche über Menschen mit Behinderung geredet und mit ihnen umgegangen wird. Was sind da die Gos und die No-Gos
Sarah führt ein in die Befreiungstheologie der Behinderung, die durch Nancy L. Eiesland (1964–2009) und ihr Buch «Der behinderte Gott» entwickelt worden ist. Welche befreiende Wirkung kann diese Gottesvorstellung im Leben von Menschen mit Behinderung entfalten? Warum hält der auferstandene Jesus den Jünger:innen seine Wunden hin? Hat Gott die Behinderung zu einer ewigen Signatur seines Wesens gemacht? Solche Fragen mit einer Person zu diskutieren, die sich selbst als behinderten Menschen bezeichnet, kann niemanden kalt lassen, egal ob in oder ausserhalb der Kirche.
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