Was soll das mit dem Kreuz?

Shownotes

Karfreitag ist vorbei. Und an den allermeisten Menschen unserer Zeit geht der Kreuzestod Jesu schon lange vorbei. Das muss nicht so bleiben, finden Thorsten und Andi. Obwohl die beiden schon seit Jahrzehnten über den Tod Jesu nachdenken und publizieren, stellen sie in dieser Folge erneut die Frage: Warum und wozu ist Jesus Christus gestorben?

Den ersten Christ:innen wurde diese Frage förmlich zugemutet. Als ihnen Jesus als der Auferstandene erschienen war, begannen sie auf kreative Weise damit, seinen Tod als göttliches Handeln zugunsten und zum Heil der Menschen zu deuten. Dabei konnten sie weder auf Erklärungen Jesu noch auf die Tradition zurückgreifen. Thorsten und Andi stellen die Vielfalt an Bildbereichen und Metaphern vor, mit deren Hilfe das Neue Testament den Tod Jesu theologisch deutet. Was können wir von der Bibel heute lernen? Ab wann steht die Theologie in der Gefahr, die neutestamentliche Vielfalt durch eine Kreuzeslehre zu harmonisieren oder gar einzuebnen?

Und was steckt hinter dem Begriff der Sühne und des Sühnetodes? Was bedeutete es, wenn die Menschen des Alten Testamentes ihre Sühnopfer darbrachten? Thorsten und Andi fassen viele Einsichten der neueren Exegese zusammen, um zu zeigen: Das Sühnopfer ist keine Leistung des Menschen gegenüber Gott, um ihn zu besänftigen, zufriedenzustellen oder versöhnlich zu stimmen.

Schliesslich dreht sich alles um die klassisch gewordene Satisfaktionslehre des Anselm von Canterbury. Was war die erstaunliche Kreativleistung hinter diesem Zugang? Wie gelang es Anselm, das Kreuz Jesu für den Kontext seiner Zeit neu verstehbar zu machen? Wie entwickelte sie sich weiter zu einer fragwürdigen Lehre vom stellvertretenden Strafleiden Jesu?

Andi und Thorsten arbeiten nicht nur kritikwürdige Punkte bestimmter Kreuzestheologien heraus, sondern formulieren auf der Basis alter und neuer Ansätze ihre eigene Antwort auf die Frage: Was ist der Sinn des Kreuzestodes Jesu für uns heute?

Podcast Geist.Zeit

Kommentare (1)

Albrecht Wörz

Eine wichtige Episode. Was Andreas Loos gegen Ende spricht, das hat in meinem Leben eine traurige Spur hinterlassen. Schon als Kind konnte ich die "vier geistliche Gesetze" nicht nur auswendig, ich konnte sie such wiedergeben. Aber etwas wie ein Stachel blieb in mir. So wie im Beispiel des Andreas Loos mit der bestraften Schwester statt meiner Bestrafung, so blickte ich auf Jesus. Jesus ist der einzig gezeute Sohn Gottes. (monogenos). Gott [Vater] muss ihn doch lieben also so wirklich lieben. Und doch behandelt der [Vater] ihn so, dass er ihn grausamst zu Tote foltern lässt. Ihn auffordert, das zu erleiden. Sogar als Jesus ihn anfleht, ihm das Leid zu ersparen, so verweigert er ihm dies. Wenn nun Gott mit seinem geliebten Sohn, dem einzigartigen Sohn, so umgeht, was wird er erst mit mir machen, wenn es in seinen Plan passt. Ich kenne natürlich auch andere Erzählungen. Aber die "Theologie" der vier geistlichen Gesetze" haben meine Kindheit geprägt und ganz tiefe Spuren hinterlassen. Das mit: der Vater hat die Möglichkeit der Sühne geschaffen. Gott will nicht dass wir ihn gnädig stimmen, er ist schon immer gnädig. Der Sohn ist nicht Verbrechensopfer sondern er ist Stiftshüttenopfer, welcher der einzige Weg ist, dass der Mensch mit dem lebendigen Gott in Verbindung kommt. Also der Sohn ist aktiv. Und trotzdem bleibt die der Schrecken der Nacht (sic) von Gethsemane. Trotzdem will ich immer mehr davon hören, dass Jesus, der Sohn, mich liebt, dass für mich das alles ertragen hat. Vielen Dank für diese Folge. Ich werde sie noch einige Male anhören. Liebe Grüße Albrecht Wörz

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